Spektroskopie interdisziplinär – ein echtes Physik-Praktikumsexperiment

Jugendcafé Roter Kakadu

Workshopleitung: Dr. Clemens Nagel und Dr. Daria Setman (Fakultät für Physik)

Hast du schon einmal Licht in seine Farben zerlegt?
In diesem Workshop hast du die Gelegenheit ein echtes Physik-Praktikumsexperiment zu absolvieren. Du kannst selbst Versuche durchführen, die wir in der Gruppe gemeinsam auswerten werden. Dabei schauen wir uns die Lichtbrechung und Dispersion im Prisma an, zeichnen Emission- und Absorptionsspektren auf, untersuchen Pflanzenfarbstoffe (indem wir der Frage auf den Grund gehen, warum der Spinat grün ist) und bestimmen die Konzentration eines Lebensmittelfarbstoffes in M&M-Bonbons. Zum Abschluss werden wir den „CSI-Versuch“ machen, bei dem absorptionsspektrometrisch eine unbekannte Substanz bestimmt wird.

Treffpunkt: 9.30 Jugendcafé Roter Kakadu, Krotenthallerg. 3/Ecke Skodagasse, www.roterkakadu.at

Workshop-Bericht vom 20.3.2011

Jugendliche des UniClubs forschen an der Fakultät für Physik

Ganz im Motto „Vielfalt bildet! Bildet Vielfalt!“ stand der UniClub-Workshop am 20.3. an der Fakultät für Physik, bei dem Jugendliche des UniClubs ein echtes Physik-Praktikum absolvierten. Erforscht wurden verschiedene Absorptionsspektren, warum Spinat grün ist, und wie viele rote M&M-Bonbons man – in Bezug auf den Lebensmittelfarbstoff – ohne Bedenken essen kann.

„Ihr seid eine ganz schöne Herausforderung“, meinte Dr. Clemens Nagel, der gemeinsam mit Dr. Daria Setman den Workshop leitete. Immer wieder setzten ihn die anspruchsvollen Fragen, die seitens der Jugendlichen während der inhaltlichen Zwischenbesprechungen herangetragen wurden, ins Staunen. Es galt mit Geduld auf die unterschiedlichen sprachlichen Niveaus einzugehen, um die Thematik und schwierigen Fachtermini zu erklären. Dieser Einsatz machte sich jedoch bezahlt – schließlich konnten ihm alle Teilnehmer/innen folgen, obwohl die Mehrheit der Jugendlichen mit einer anderen Erstsprache als Deutsch aufgewachsen war, etwa Spanisch, Tschetschenisch oder Dari (persischer Dialekt aus Afghanistan).

Die Vielfalt innerhalb der Gruppe kam auch in der ausgewogenen geschlechtlichen Zusammensetzung zum Ausdruck, welches laut Nagler leider noch nicht dem Hörsaalbild der derzeitigen Physikstudierenden entspricht. Die große Genauigkeit der beiden weiblichen Teilnehmerinnen hob Nagel immer wieder als wichtige Qualität in der Forschung hervor. Dass Frauen begeisterte und hervorragende Physikerinnen sein können, zeigte Dr. Daria Setman, die schon am 16.3. im Jugendcafé Roter Kakadu beim UniClubgespräch zum Thema „Berufsfelder rund um die Physik“ Gast gewesen war und sich beim Workshop mit großer Hingabe um die beiden jungen Damen kümmerte.

Interkulturell, mehrsprachig und mit vollem Genuss Physik verstehen

In der Mittagspause verwöhnte ein Jugendlicher die Gruppe mit afghanischem Qabli (Reis mit Korinthen und Karotten) und köstlichen Fleischbällchen, die seine Mutter für den UniClub frisch zubereitet hatte. Ashraf (17 Jahre, seit 2 Jahren in Österreich lebend und 5 Sprachen sprechend) erklärte im Anschluss an den Workshop: „Ich habe teilgenommen, weil ich wissen wollte, was man als Physiker alles so macht. Das Fach Physik, das wir im Schulunterricht haben, war mir am Anfang langweilig. Aber nachdem ich an der Fakultät für Physik teilgenommen habe, gefällt es mir viel besser und ich verstehe warum es in der Physik geht.“

Jugendcafé Roter Kakadu